Das Luzerner Atelier LU Couture präsentierte gestern Mode ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. 800 Personen schauten sich die Show im Luzerner Saal des KKL an.
Bericht der Luzerner Zeitung
Veröffentlicht am 21.10.2019 von Jonathan Biedermann
Am gestrigen «Fashion Day for Generations» diente der Eingangsbereich des KKL als Verkaufs- und Präsentationsfläche. Hier präsentierten sich Modeunternehmen, die sich Nachhaltigkeit gross auf die Fahne schreiben. Dass der Modebegriff weit gefasst werden kann, sah man an den verschiedenen Produkten. Von Dessous über Ohrringe bis zu Rollkoffern war hier alles zu finden. Auf die Spitze trieb es hinsichtlich Modebegriff das komplett hölzerne Bett. Und am erstauntesten dürften die Gäste über den flotten Ferrari im Eingangsbereich gewesen sein.
Vom Gong wurden die zahlreichen Besucher aufgefordert, die Arena zu betreten. Für die nächste Stunde stand beim Podium die Frage im Zentrum, was wir mit der Mode machen.
Wer steht in der Verantwortung?
Worüber man sich einig zeigte: Die Modeindustrie verpestet zurzeit die Umwelt und stellt dazu auch noch Kinder an. Dagegen müsse etwas unternommen werden. Die Diskussion drehte sich grösstenteils um die Frage, welche Marktteilnehmer am Ende in der Verantwortung stehen. Sind es die Produzenten, welche die Mode herstellen? Oder doch die Konsumenten, die sie kaufen? Das Fazit der Diskussion: Es seien wohl beide Seiten, Herstellerinnen und Käufer, die sich um eine Verbesserung bemühen müssen.
Die Konsumenten müssten bereit sein, im Sinne der Nachhaltigkeit etwas mehr zu bezahlen, betonte Franziska Achermann von Achermann Schmuck in Stans. Carl Illi von Swiss Textiles stimmte dem zu: «Der Konsument bestimmt letzten Endes, was angeboten werden soll.» Dem entgegnete der Ethikprofessor Peter G. Kirchschläger – ganz im Zeichen der aktuellen Wahlen:
«Der Kaufentscheid ist nicht der einzige politische Entscheid. Wer nachhaltige Mode will, der muss auch an der Urne dafür stimmen.»
Moderatorin Gabriela Amgarten führte die Teilnehmer zur Ursprungsfrage zurück: Sie wolle wissen, womit man als Konsumentin beim Bekleiden etwas bewirken könne. Für Rufina Hümmer von LU Couture war der Fall klar: Bereit sein, mehr zu bezahlen; beim Kauf auf die Herkunft der Materialien achten; und reparieren, was sich reparieren lässt.