Bericht aus dem ROI-Magazin
Veröffentlicht am 5. August 2013
Mode aus der Zentralschweiz ist im Trend. Auch deshalb bestehen in mehreren Zentralschweizer Kantonen Ausbildungsateliers für Bekleidungsgestalterinnen. Aktuell nimmt am 5. August 2013 LU Couture in Willisau den Betrieb auf. Zehn Frauen und ein Mann beginnen dann ihre dreijährige Lehre. Der Beruf ist hoch im Kurs.
«Frauen und Männer wollen ihre Individualität leben und drücken sie mit ihrer Kleiderwahl aus. Mode ab der Stange ist out», sagt Rufina Hümmer, Geschäftsführerin von LU Couture in Willisau. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden und den Beruf der Bekleidungsgestalterinnen zu fördern, wurde der Ausbildungsbetrieb LU Couture in Willisau gegründet. Bereits vor einem Jahr wurden die Jugendlichen für den ersten Ausbildungslehrgang in einem speziellen Selektionsverfahren ausgewählt und unter Vertrag genommen. Nun beginnen am 5. August zehn Frauen und ein Mann die Ausbildung zu Bekleidungsgestalterinnen und -gestaltern mit eidgenössischem Fachausweis. Die Lehre dauert drei Jahre. Neben Geschäftsführerin Rufina Hümmer kümmern sich zwei erfahrene Berufsfachfrauen um die Ausbildung. Die Lehre zur Bekleidungsgestalterin erfreut sich einer grossen Nachfrage. «Denn der Beruf bietet – neben der Möglichkeit, ein eigenes Atelier zu führen – auch eine ideale Basis für viele weitere Berufszweige, beispielsweise zur Schnitttechnikerin, Modedesignerin oder Bekleidungsvertriebsmanagerin», erläutert Rufina Hümmer. Gefertigt werden soll vor allem Massbekleidung für Damen, Herren und Kinder. «Dazu kommen Accessoires wie Tücher und Taschen.» Auch Brautmode und Trachten für Vereine stellt LU Couture her. «Eine Spezialität sind einheitliche Betriebs-Outfits gemäss Corporate Design für Firmen», betont Rufina Hümmer.
Der Ausbildungsbetrieb wird als Public-Private-Partnership-Projekt geführt. Der Kanton Luzern hat bei der Aufbauphase mitgearbeitet und die Gründung der Aktiengesellschaft unterstützt. Für die weitere Finanzierung muss das Atelier einen Teil durch den Verkauf von Produkten erwirtschaften. Gleichzeitig wurde für die finanzielle Unterstützung ein Förderverein gegründet.
Atelier «Schnittpunkt» in Stans
Mit anderen Ausbildungsbetrieben der Zentralschweiz pflegt LU Couture eine gute Zusammenarbeit, beispielsweise im Bereich von gemeinsamen, überbetrieblichen Kursen, die zum Pflichtprogramm der Lehre gehören. Ein solcher Betrieb ist das Atelier «Schnittpunkt» in Stans. Es wurde 1999 gegründet, um dringend benötigte Lehrstellen zu schaffen. Auch hier wird auf Massbekleidung gesetzt: «Wer unser Atelier in Stans mit einem Bekleidungsstück verlässt, hat die Gewissheit, ein Unikat zu tragen», verrät Co-Leiterin Beatrice Bürgy. Eine weitere Parallele ist, dass neben Bund und Kanton ein Trägerverein das Atelier «Schnittpunkt» finanziell und ideell unterstützt. Zahlreiche Mitglieder aus Ob- und Nidwalden gewährleisten so den Fortbestand des Lehrateliers.
Weitere Lehrateliers in Uri und Schwyz
Auch in den Kantonen Uri und Schwyz bestehen Ateliers für Bekleidungsgestalterinnen. Das Lehratelier FFS in Schwyz bietet jährlich drei Lehrstellen an. Das 1979 gegründete Lehratelier wird vom Verein FFS geführt. Die administrativen Aufgaben werden ehren-amtlich von den Mitgliedern der Lehratelierkommission erledigt. (chw.)